„Der Hämme“ ist „Helle“ – August 2017 Regio Magazin

Helmut Dold reißt was, mit Musik und mit Witzen

 

Von Pascal Cames

Seine Augen leuchten, sein Lachen dröhnt. Helmut Dold (Jahrgang 1958) ist ein Phänomen. Seit er 18 ist, lebt er von seiner Kunst als Musiker und Entertainer. „Wenn die Litt lachen, bin ich glücklich.“ Jetzt gibt es wieder Gelegenheiten fürs Glücklichsein, „Der Hämme“ wie sich Dold nennt, hat gerade sein drittes Buch mit Witzen veröffentlicht und stellt es derzeit in der Region vor. Wenn ein Foto geknipst werden soll, dann natürlich mit dem Instrument, in diesem Fall Trompete. In die ist er geradezu verliebt, seit er ein Knäckes war. Also Foto! Er nimmt das Instrument aus dem Koffer und hält es an den Mund, bewegt die Finger, bläst aber nicht wirklich hinein. Dann blitzt es auf in seinen Augen und er spielt ein Solo über die Dächer von Offenburg. Die Leute auf der Terrasse applaudieren. Hallo Helmut! Helmut Dold alias „Der Hämme“ ist in der Ortenau bekannt wie ein bunter Hund, aber dank seiner witzigen Art nicht nur dort, schließlich ist er auch noch Autor von Witzebüchern. Kein Witz, sein Debüt verkaufte sich mehr als 22.ooo-mal. Und das mit einem schwäbischen Verlag im Rücken.

 

Die Karriere des Entertainers, Trompeters, Sängers, Possenreißers, Conferenciers, Tausendsassas und Hansdampfs in einem beginnt in dem kleinen Dorf Kuhbach hinter Lahr. Der Vater hatte eineMetzgerei, die Eltern hatten beide, aber auf jeweils andere Art, ein Faible für Musik. Wenn die Eltern einen kleinen Betrieb haben, geht es natürlich auch um die Nachfolge. „Ich habe zwei linke Hände“, bekennt Helmut Dold und glücklicherweise hatten die Eltern Verständnis. (Die Metzgerei hat dann der Bruder übernommen.) Das Zwei-linke-Hände-Syndrom zeigte sich aber nicht beim Instrument Trompete. „Ich war gleich verliebt“, schmunzelt Dold beim ersten Rendezvous mit der Trompete, dummerweise brachte er keinen Ton heraus. Aber hier zeigte sich seine Hartnäckigkeit, den ersten Ton und vieles weitere mehr brachte er sich selbst bei. „Ich bin fanatisch.“ Später studierte er Musik in Freiburg, ging zum Bund, leitete dann Blasmusikkapellen, gab Musikunterricht und spielte in diversen Bands mit, wie bei den besonders in Freiburg bekannten Frl. Mayer’s Hinterhausjazzern. Seine ganze Liebe gilt dem Dixieland. „Ich bin Jazzer“, sagt er ganz alte Schule, spricht Jazz nicht wie „Tschäss“ aus, sondern eben so, wie es ein Bill Ramsey oder Paul Kuhn auch getan hätten, „Jatz“! Bei seinen vielen Bands merkte man schnell, dass er nicht nur gute Töne auf der Trompete spielen kann, sondern auch ganz geschickt ist mit dem Publikum. Das einzige „Problem“ war, dass eigentlich der Sänger der Moderator der Band ist. Helmut Dold konnte nicht singen, aber er probierte es und es wurde ganz passabel, um es bescheiden auszudrücken. Seitdem übt er täglich Gesang.

 

Einer Band, dem „Trio Infernale“, hat er auch seinen Namen zu verdanken. Deren Bassist Peter Wilhelm rief ihn „Hämme“, weil er angeblich einem „Hämme“ ähnlich sieht. Eigentlich wurde ja Helmut Dold in Kuhbach „Helle“ gerufen, aber Helmut „Helle“ Dold nahm den Hämme mitHumor und irgendwie setzte sich der neue Name fest und durch und heute ist er eben „Der Hämme“, der bekanntlich auch ganz privat ein lustiger Knochen ist. In seiner Lieblingsbeiz, dem „Niemandsland“ im Elsass (Au Bord du Rhin, Gerstheim), brachte er schon oft die Leute zum Lachen, wenn er und Wirt Rémy Riss nach dem Schmausen und Schuften sich und anderen Witze erzählten. Das muss sich wohl herumgesprochen haben, denn als ein Verlag zum Jubiläum von Baden-Württemberg nicht nur ein Witzebuch mit schwäbischen Witzen (nicht Schwabenwitzen!) suchte, sagte dort jemand in der Redaktionskonferenz: „Ich ruf den Hämme an!“ Der sagte ja, brachte seine Witze zwischen zwei Buchdeckel (aber nur die, die zünden!) und landete einen Hit. Gibt es ein Geheimnis für Witze? Zunächst ist Schreiben viel schwerer als erzählen. Hier sei die Tagesform entscheidend, erklärt er. Dann sei es wichtig, dass es Witze sind, die bei den Zuhörern etwas anregen. „Die Leute müssen selber drauf kommen!“ Natürlich erzählt er die Pointe, die gehört ja dazu. Helmut Dold hat es auch schon erlebt, dass bei einem Auftritt niemand lachte. Kein Mensch. Und das ihm! Man müsste meinen, dass so etwas der Sargnagel für das Selbstbewusstsein eines Entertainers ist. Ist es aber nicht. Witze brauchen ja manchmal Zeit, weiß er. Er hebt den Zeigefinger, was er übrigens gerne tut, ohne den Schulmeister zu geben, und sagt den Leuten. „Ihr werdet heute Nacht um eins oder halb zwei aufwachen und glücklich über den Witz lachen!“ Dann lacht er wieder.

 

 

Quelle: Regio Magazin, Ausgabe August 2017, Heftnummer 8, www.regio-magazin.de

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