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Ein Abend voller Emotionen – Acher- und Bühler Bote vom 29. Oktober 2018

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BEGEISTERT GEFEIERT: Helmut „Hemme“ Dold (rechts im Bild) brach im Gewölbekeller gemeinsam mit seinen drei Mitstreitern eine dicke Lanze für den Dixie. Foto: ane

Dolds Dixie Quartett war in Bühlertal zu Gast bei „Live im Gewölbekeller“

 

Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen. Ein Aristoteles-Zitat, welches sich Helmut Dold sehr zu Herzen nimmt. Mit seinem Dixie Quartett zu Gast bei Live im Gewölbekeller Bühlertal bewies er einmal mehr, dass er nicht nur ein begnadeter Musiker und Trompeter ist, sondern ein Entertainer par excellence. Sprich – es gab bei weitem mehr zu hören als gut gelaunten Dixie-Sound, bei dem sich die vier Künstler spielerisch die Klangbälle zuwarfen. Mitreißende Soli, fetzige Moderationen, Gedichte und fast schon obligatorisch den ein oder anderen Witz vom „Hemme“ gab es zu genießen. In seiner berühmt humorvollen Art brach Dold sofort das Eis, und zwar so nachhaltig, dass vermutlich auch der Dixie-Verweigerer zum Fan wurde. Den Einstieg machte er leicht, legte den ein oder anderen Aspekt mit in den Abend, der für das tiefere Verständnis sorgt. Doch der „Hemme“, als den ihn einige der Gäste schon im Gewölbekeller erlebt haben dürften, ist alles andere als schulmeisternd. Im Gegenteil. Wenn er lehrt, dann tut er das mit einer gehörigen Portion Humor und vor allem schwungvoll. Das gilt selbstredend für seine Ansagen wie das Stück aus den 30er Jahren namens „All of me“, das es nach einer instrumentalen Einlage auch gleich noch in einer Heinz-Fritz Beckmann-Übersetzung auf deutsch zu hören gab. Doch sollte man dabei nicht ihn anhimmeln, wenn er „Liebe mich“ singt. „Schaut nicht mich an, wenn ich das singe, sondern Euer Schätzle.“ Und irgendwie bringt er Dinge auf den Punkt, die zwar für die Allgemeinbildung nicht ganz so bedeutsam sein mögen, aber dennoch unterschwellig ein bisschen die Gedanken der Gäste anregen. „Schöne Musik, oder? Alt, aber schön….“, wirft er denn auch gleich die wohl eher rhetorisch gemeinte Frage auf, warum es immer die Trompeter sind, die von dem Mädels verlassen werden (Corinne). Der Abend war voller Emotionen und humorvoll, sorgte sehr schnell dafür, dass sich das Publikum regelrecht ein groovte und mächtig was zu lachen hatte. Und das nicht nur aufgrund der eingestreuten Witze, derer er viele auf Lager hat, nachdem er inzwischen an seinem vierten Witzbuch arbeitet.

 

Manchmal waren es auch die Hintergründe zu Songs, die man – blieben sie unkommentiert, inhaltlich vielleicht nicht ganz so geschmeidig ins Ohr gingen. So aber war Robert Gilberts Ruth („Ich steh mit Ruth gut, weil meine Ruth tut, was mir gut tut“) ein echter und auch amüsanter Genuss, der andernfalls verblüffen würde. „So dichtet heute keiner mehr“, erläuterte Dold und betonte, dass er Lieder, besonders in der deutschen Sprache, gerne auch im Dialekt, besonders schätze. Eine Leidenschaft, die dem Zuhörer kaum entgangen sein dürfte, spätestens nachdem er über Thomas Wright Waller sprach, den amerikanischen Jazz-Pianisten, -Organisten, -Komponisten und letztlich auch Sänger, der unter dem Namen „Fats Waller“ bekannt war, als er das Seine dazu beitrug, den frühen Jazz der 20er Jahre ein bisschen mehr in Richtung Swing zu entwickeln. Mit „Crazy ‘bout my baby“ huldigte das Quartett – bestehend aus Berthold Klein (Gitarre und Banjo), Ernst Klos (Tenorsaxofon und Klarinette), Wolfgang Mörike (Kontrabass) und Helmut Dold (Trompete) – Fats Waller, der gleich noch eine Dold’sche Übersetzung seines Songs mit dazubekam. „Ich bin gonz varrukkt nach minem Schätzli“ lautet diese ganz frei formuliert und trug wie so viele andere kleinen Geschichten und Anmerkungen von Helmut Dold auf zauberhafte Weise dazu bei, dass am Ende des Abends der lebendige Eindruck entstand, dass die Musiker, aus deren Werk gespielt wurde, alle einer ganz großen Familie angehören, einer, der auch Dold und seine Mannen zuzurechnen sind. ane

 

Pressebericht von ane – erschienen im Acher- und Bühler Bote am 29. Oktober 2018

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